St. Jakobstrasse, Zürich

Sanierung und Umbau zu Mehrfamilienhaus
2015 - 2016

 
Das viergeschossige Eckgebäude einer Blockrandbebauung liegt im Kreis 4 und wurde Ende des 19 Jahrhuderts gebaut und in den 70er Jahren funktional erneuert.
Leider wurde das Haus über viele Jahre unterhaltsmässig vernachlässigt und war stark sanierungsbedürftig. Es bestand ein umfassender Sanierungsbedarf der vermoderten Dachkonstruktion und des Dachgeschosses, sowie der renovationsbedürftigen Wohnungen und dem Gewerbe des ehemaligen Etablissements. 
 
Vor der Sanierung wurde als kulturelle Zwischennutzung eine temporäre Galerie für junge Kunstschaffende mit Barbetrieb genutzt. 
 
Im Gewerbe wird die ehemals kleinteilige Struktur zur Strasse hin mit hohen Fensterfronten für mehr Licht geöffnet, es entstehen helle raumroh belichtete Räume. Zeitzeugen alter Mauersteine werden hervorgeholt und der statisch renovationsbedürftige Holzdielenboden mit geschliffenen Anhydritboden ersetzt.    
In den Obergeschossen wird die ursprüngliche Zellenstruktur beibehalten wobei nur die notwendigsten Oberflächensanierungen im Interesse der wirtschaftlicher Nachhaltigkeit vorgenommen werden. Teilweise war ein Ersatz der Haustechnikinstallationen nötig und eine neue Gasheizung ersetzt die alte Ölheizung. 
 
Die drei Geschosswohnungen werden zu Wohngemeinschaften für Studenten während im Dachgeschoss eine grosszügige, helle Maisonettewohnung mit Dachterrasse und Ausblick über die Stadt entsteht. Der Durchbruch der obersten Decke macht die Räume grosszügiger und die Dachkonstruktion erlebbar. 
 
Tagesanzeiger: 
Die letzten Jahre von Irma La Douce

Neue Zürcher Zeitung:
Aus Stundenzimmern werden WG's

Blick: 
Sie baut Puffs zu WG's um

 

Mit der Materialisierung wird der Altbaucharme unterstrichen: Die alten Holzböden werden geschliffen und dunkel geölt, um den ursprünglichen Charakter zurückzugewinnen. Wände, Decken und Radiatoren in weichem Weiss zurückhaltend gestaltet.
 
Als Erinnerung an das führere Etablissement werden die Küchenzeilen mit Griffleisten und die Türen mit Griffen aus Messing ausgestattet und auch die in Gold gehaltene Spiegelrahmen und die in Pastelltönen gestrichene Platten der Nasszellen nehmen die Vergangenheit des Gebäudes auf.
 
Von aussen gibt es einen neuen Anstrich in frischem Grün als Erinnerung an die Wandmalereinen des Etablissements. Leibungen/Fenstergesimse in dezentem Hellgrau und abgesetzte Sockel und Fensterrahmen in zurückhaltendem warmes Schwarzgrau runden die Fassadengestaltung ab.